Titel von Elisabeth Escher. Another blog: https://bookofflorence.wordpress.com/
Donnerstag, 5. Januar 2017
Draußen schneit es so sehr, dass die Flocken mir einen klaren Blick auf das gegenüberliegende Haus verwehren. Jedes Jahr wieder erstaunt mich dieser Tanz der Eiskristalle.
Ich bin aus der Großstadt gefahren über die Ferien und sitze jetzt in meinem alten Zimmer. Es fühlt sich an, als wäre ich nie ausgezogen und die Tage sind schön.
Manchmal wenn mich die trockene Heizungsluft schwer atmen lässt und ich wieder den Staub der Tage bemerke, werde ich unruhig und unzufrieden. Aber solange ich zu Hause bin, möchte ich nicht daran denken.
Ich treffe alte Bekannte und stapfe durch den Schnee.



Montag, 2. Januar 2017
¶ staub
Der Staub, der sich auf all den Dingen bildet, an die wir unser Herz hängen.
Der Staub in meiner Brust, der Staub in meinem Kopf, in meinem Mund, sodass ich kaum noch sprechen kann.
Der Staub, der uns zudeckt, weil wir ohne Sinn zu leben wagen.
Ich ersticke daran.



Dienstag, 27. Dezember 2016
Ruhelosigkeit ist ein unangenehmes Gefühl. Ich setze mich hin, um gleich wieder aufzustehen. Ich wandere durch die Räume, nehme Dinge in die Hand, lege sie wieder weg.
Nichts was ich anfange fühlt sich richtig an.
Ein kribbelndes Gefühl in meinem Bauch, mein Herz welches fester als sonst gegen meine Brust schlägt.



Sonntag, 18. Dezember 2016
¶ weg
Jetzt ist es fixiert. Ich fliege nächsten Sommer nach Island. Flug gebucht.
Dann sollte ich mich wohl jetzt wieder ans Lernen setzen, doch ich fühle mich noch weiter weg, als in den letzten Tagen, in denen ich immer nur halbe Kapitel zusammengeschrieben habe, ohne richtig zu lernen.
Immerhin habe ich jetzt ein Ziel, zwar noch keinen Anhaltspunkt was ich mit meinem Studium oder meiner Zukunft anfangen soll, aber einen Flug.
Fühlt sich gut an.



Sonntag, 11. Dezember 2016
Nach der Einführungszeit soll das Studium besser werden. Der Anfang ist nie toll.
Aber wie überstehe ich diese Zeit, woher schöpfe ich Motivation für die Prüfungen und wer garantiert mir, dass es mir danach wirklich besser gefällt?
Eine Alternative, die ich unbedingt wahrnehmen wollte, nämlich ein Studium zum kreativen Schreiben, habe ich verstreichen lassen. Es fühlte sich nicht richtig an, aber jetzt zweifle ich an dieser Entscheidung.
Eine Freundin meinte, dass meine Unentschlossenheit ungewöhnlich sei, weil ich sonst immer wisse was ich tun will.

Ich schwebe also gerade im Ungwissen und weiß nicht in welche Richtung ich gehen soll.



Samstag, 10. Dezember 2016


Das Lied spricht für mich...



Donnerstag, 1. Dezember 2016
Ich plane jetzt meine Reise nach Island. Und diesmal soll es wirklich funktionieren.
Zwei Wochen alleine in dieser Schönheit und dann noch eine Woche mit meinem Freund und zwei Freundinnen.
Ob du wirklich alleine reisen möchtest, bis du die Anderen triffst?
Ja, das möchte ich. Ich möchte mich austesten. Ich möchte einmal etwas riskantes tun und mit mir alleine dieses Abenteuer angehen.
Ein bisschen Angst macht es mir.
Die Planung steckt auch noch in ihren Kinderschuhen, aber der Entschluss ist da und ich versuche mich nicht davon abbringen zu lassen.



Samstag, 19. November 2016
¶ ...
Manchmal hat man sich einfach nichts mehr zu sagen. Schwierig, wenn es Menschen sind, die einem aber nahe stehen.



Mittwoch, 16. November 2016
Verschwommene Farben und Flächen, die den Bahnsteig erkennen lassen. Regentropfen, die am Zugfenster herunter rinnen und ein grauer Himmel, der die Sonne verdeckt.
Nach Hause fahren ist ein schönes Gefühl. Aus der Großstadt, in die Kleinstadt, aus dem Grau, ins Weiß. Denn zu Hause liegt Schnee, oder zumindest rundherum auf den Bergen.
Nach Hause fahren ist aber auch mit Autofahren verbunden, was ich jetzt ernsthaft angehe, denn irgendwann muss das auch erledigt werden. Nach Hause fahren, ist immer ein kurzer Moment der Zerrissenheit, wenn ich mir nicht sicher bin, wo ich jetzt tatsächlich zu Hause bin.
Ansonsten lebe ich so dahin, daran hat sich nichts geändert und ich treffe Freunde und Freundinnen in der Großstadt und in der Kleinstadt, wo auch immer ich gerade bin. Wir versuchen gemeinsam das Grau zu überstehen und die Zerrissenheit zu verstehen, während wir durch die Großstadt wandern und versuchen sie uns zu eigen zu machen, um sich dort besser zu fühlen. Obwohl, ich fühle mich nicht schlecht dort. Nur noch nicht richtig angekommen. Ein bisschen verwirrt eben.

Jenna



Donnerstag, 3. November 2016
Mit steifen Fingern tippe ich die Buchstaben. Kalt sind sie, wenn ich sie mir an die geröteten Wangen drücke.
Als ich vorhin durch die Allee spazierte, versuchte ich einen klaren Kopf zu bekommen, doch ich konnte nur auf das Rauschen des Verkehrs hören, welches hier in der Großstadt so allgegenwärtig ist.
Die Großstadt ist aber nicht das Problem.
Ich weiß nicht wo das Problem liegt. Ich kann auch das Problem an sich nicht richtig fassen, nur ein Gefühl in mir, welches mich ohnmächtig stimmt, sodass ich manchmal nur noch eine Hülle bin, die überhört und übersieht, was um ihr passiert.
Vielleicht ist es einfach Zeit die guten ungelesenen Bücher aus dem Regal zu holen und zur Ruhe zu kommen. Winterschlaf oder so ähnlich. Da darf man wohl einfach abwesend durch die Welt wandern.