Titel von Elisabeth Escher. Another blog: https://bookofflorence.wordpress.com/
Samstag, 5. Januar 2013
"Die reinen Sandmeere (...) machen vergleichsewise
nur einen Teil der Wüsten aus, doch haben sie mich am meisten angezogen.
Vielleicht weil Weite dort noch weiter, Leere noch leerer ist, weil die Dünen dem Auge als eine Art Gesamtkunstwerk erscheinen, das aus Wind, Licht und Sand geschaffen ist, und weil das Fehlen jeglicher Ablenkung den Blick für das Wesentliche frei macht."

Aus "Der Wüstengänger" von Bruno Baumann

J.J.



Mittwoch, 2. Januar 2013
Einfach so da sitzen.
Das Handy ist kaputt, niemand kann mich erreichen.
Das Feuer im Ofen prasselt vor sich hin und wohlige Wärme umhüllt mich.
Ich bin zufrieden.

Als ich meine Schulsachen auspackte, saß ich eine viertel Stunde mit meinem Kalender in der Hand da und zählte die Wochen bis zu den Semesterferien. Die Wochen bis zu den Oster- und Sommerferien.
Dazwischen ein paar Schularbeiten, aber ich habe gelernt mich nicht mehr so sehr davor zu fürchten, weil ich doch nichts zu befürchten habe. Weil ich doch klug bin, denke ich mir.
Aber Ferien können trotzdem nie schnell genug kommen.
Sie sind mein sicherer Hafen, meine Auszeit, meine Wochen ohne all den Menschen aus der Schule.

J.J.



Sonntag, 30. Dezember 2012
Ich blicke zurück.
Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter mir, welches ich trotzdem nicht zufrieden abschließen kann. Wie immer.
Alte Freunde, an denen ich neue Seiten entdeckte, Alte Freunde die ich sehr vermisse.
Neue Freunde, die mir noch sehr unbekannt sind, Neue Freunde die ich gar nicht vermisse.
Latein mit einer vier im Zeugnis geschafft, was mir meinen ausgezeichneten Durchschnitt versaut hat und was mich immer noch wütend macht.
Tränenreiche Sommerferien, die eigentlich nicht zu meinen erholsamsten gehören.
Und Schule. Ich vermisse meine alte Schule nun nicht mehr so wie am Anfang. Ich gehe aber auch nicht gerne in die Neue.
Es scheint mir, als wäre ich irgendwo auf dem Weg zwischen diesen beiden Orten steckengeblieben.
Ich suche noch nach einem Antrieb.
Und da ich mir nicht sicher bin, ob, nur weil sich ein Datum ändert, Montag zu Dienstag, Dezember zu Jänner, 2012 zu 2013 wird, etwas an all dem ändern wird und plötzlich meine Erwartungen erfüllt werden, bleibe ich am Boden der Tatsachen und erhoffe mir nicht zu viel vom Neuen. Weil ich nicht schon wieder enttäuscht werden will.

Ich hatte nicht vor so viel unsinniges, trauriges Zeug zu schreiben. Aber es tut gut.

Herzlichste Grüße!
J.J.