Titel von Elisabeth Escher. Another blog: https://bookofflorence.wordpress.com/
Montag, 21. September 2015
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Ich wollte krank werden, weil ich dann zu Hause bleiben kann. Oder ich weiß auch nicht.
Und jetzt bin ich krank und habe viel zu viel Zeit ihn zu vermissen.
Die Katze hat meine Kopfhörer durchgebissen und ich möchte nur schlafen, aber es geht nicht.

J.J.



Dienstag, 8. September 2015
Ich schlafe schlecht und denke wieder an die Schule. Momentan bin ich noch guter Dinge. Es wird jedoch wieder ähnlich wie in den Jahren davor werden. Aber diesmal weiß ich, dass es das letzte Jahr sein wird.
Startschuss am Montag und hoffentlich mein letzter erster Schultag.

Jenna



Freitag, 4. September 2015
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So viele Gedanken und ein Song. Ein deutscher Song, obwohl ich deutschsprachige Musik nur selten mag.
So schöne Worte und ich wünschte er würde sich endlich melden. Ich vermisse ihn.



Jenna Jones



Sonntag, 30. August 2015
Das Meer war so blau, die Wellen hoch und wunderschön.
Langsam haben wir uns ins Wasser getraut. Ich wollte vorschlagen, dass wir ein wenig nach links gehen, wo die Wellen nicht ganz so hoch waren, aber ich sagte nichts.
Wir haben gelacht, als uns das Salzwasser ins Gesicht spritzte und es fühlte sich gut an.

Plötzlich war kein Boden mehr unter meinen Füßen. Wir sollten ans Ufer schwimmen dachte ich.
Meine Arme und Beine bewegten sich. Gegen den Strom.
Selbst wenn ich die Kraft gehabt hätte, der Sog im Meer zog uns nach draußen und auf einmal erschien mir die Situation vollkommen unwirklich und Panik breitete sich in mir aus.
Hinter mir baute sich eine Welle auf und jede Hoffnung, sie würde doch nicht so groß sein, wie gedacht, war umsonst. Sie verschluckten uns, drückten uns unter Wasser.
"Ich kann nicht mehr", sagte ich zu ihm, als ich sah wie er mir mit seinen kräftigen Armen davon schwamm.
Er versuchte mir zu helfen, aber schon wieder eine Welle.
Dann sahen wir einen Mann auf einem Surfbrett. Er kam auf uns zu, um uns zu helfen und ich weiß nicht, was wir gemacht hätten wenn uns nicht drei Surfer aus dem Sog gerettet hätten.
Die Surfbretter wurden immer wieder von den Wellen in die Luft gerissen, ich hatte Angst eines würde mich am Kopf treffen. Ich muss panisch ausgesehen haben, wie ich mich an dem Brett festhielt, die Augen weit offen, brennend vom Salzwasser und schnell atmend. Eine solche Angst, in der man so hilflos ist, hatte ich davor noch nie erlebt.
Der Strand war die ganze Zeit nur einige Meter von uns entfernt gewesen und rechts von uns badeten andere Leute, wo es keinen Strom gab.
Ich zitterte als wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Die Surfer erklärten uns die Strömungen. Ich konnte mich gar nicht oft genug bedanken und als wir zu unserem Auto gingen, schwiegen wir erst mal eine Weile.
Ich hatte unheimlich viel Salzwasser geschluckt, fast fürchtete ich mich übergegeben zu müssen und meine Brust schmerzte noch einige Zeit danach, wenn ich einatmete.
Der restliche Tag war seltsam. Seltsam, weil alles rund um uns wie gewohnt weiter ging und ich mich aber nicht wie gewohnt fühlte.

Inzwischen, wo ich wieder zu Hause bin, scheint mir dieses Erlebnis sehr weit weg zu sein. Die Erinnerungen, die mir in den ersten Tagen immer wieder heftig durch den Kopf gejagt sind, sind jetzt nur noch einzelne unscharfe Bilder und fast könnte ich meinen, es wäre eine Geschichte, die mir jemand anderes erzählt hat.
Meinen Eltern habe ich eine harmlosere Version erzählt und vor allem von den wunderschönen anderen Erfahrungen in diesem Urlaub gesprochen, der bis auf diesen Tag wirklich toll war.
Ich habe beschlossen mir meine Liebe zum Meer durch dieses Erlebnis nicht nehmen zu lassen. Am Anfang wollte ich nur weg von der Küste und bei jedem Blick auf das Wasser hatte ich wieder die Bilder im Kopf, aber auf der Fähre, wo ich den Planeten unter uns so viel besser begreifen konnte, wusste ich, dass meine Faszination trotzdem größer ist, als die Angst.

Jenna Jones



Samstag, 15. August 2015
Die Schreibwoche ist vorbei und ich bin mit vielen schönen Erinnerungen und Eindrücken nach Hause gefahren.
Die Leute dort waren sehr interessant und wenn es sich nächstes Jahr irgendwie ausgeht, möchte ich wieder fahren. Aber wer weiß wo ich nächstes Jahr um diese Zeit sein werde.
Die Woche hat mir auch wieder gezeigt, wie sehr mir das Schreiben Freude bereitet. Es ist eines der wenigen Dinge in denen ich mich wirklich sicher und gut fühle.
Es ist schön so und kommende Woche fahre ich mit meinem Freund auf Urlaub. Wohin wissen wir noch nicht.
Seltsam irgendwie ihn meinen Freund zu nennen und auch das erste Mal auf dieser Seite, aber es fühlt sich gut an.

Jenna



Mittwoch, 12. August 2015
Ich hasse die Hitze.
Wie sie zuerst nur die Haut erhitzt und dann immer weiter eindringt, bis sie von innen zu kommen scheint.
Stehende Luft. Ich möchte aus dem Zimmer, aber draußen ist es noch heißer.
Ich gehe in den Gang, aber auch da ist es nicht besser.
Kalt Duschen. Kurz denke ich es ist vorbei, bis ich mich wieder anziehe und erneut Schweiß aus meinen Poren dringt.
Ich hasse die Hitze.
Wie sie mich träge und müde macht. Ich bin verwirrt und schlecht gelaut.
Ich kann nicht schlafen, es ist zu heiß. Ich kann mich nicht entspannen.
Ich hasse die Hitze, seitdem sie Wochen durchgehend vom Himmel brennt.

Jenna Jones



Montag, 10. August 2015
Bin hier in der Hitze auf Schreibwoche. Leute, die auch gerne schweigen, aber sehr interessant sind, wenn sie reden.
Ich bin so unkreativ wie schon lange nicht mehr. Kann ja noch werden.

Liebe Grüße,
Jenna Jones



Mittwoch, 29. Juli 2015
Viele schwierige Momente auf dieser Reise, in einem wunderschönen Land.
Aber auch viele besondere Momente, die meiner Schwester geholfen haben. Langsam, ganz langsam, beginnt sie wieder freier zu atmen, nimmt sich ihre Regeln und Fesseln, ihre "Sicherheit". Ich hoffe so sehr, dass sie diesen Weg weiter geht.

Mit viel Liebe
Jenna



Sonntag, 19. Juli 2015
In sechs Stunden fährt der Zug ab.
Holland ich komme.
Eine Woche Urlaub mit meiner komplizierten Schwester, aber ich freue mich so sehr und kann das Meer bereits riechen.
Mehr weiß ich auch gar nicht zu sagen. Es geht mir gut.

Liebe Grüße,
Jenna



Dienstag, 23. Juni 2015
Schon wieder alles vorbei. Schön war es das Festival und doch nicht ganz so überwältigend wie im vorigen Jahr.
Ein paar Menschen die ich einfach nicht verstehe. Ob ich mich besser zurückhalte und Raum gebe oder die Person dadurch erst recht verliere.
Jetzt lege ich auf jeden Fall noch die letzten drei Schulwochen hinter mich und dann neun Wochen Ferien, bevor es endlich ins letzte Schuljahr geht. Ich kann es nicht mehr erwarten diesen Abschnitt abzuschließen.

Liebe Grüße,
Jenna