Titel von Elisabeth Escher. Another blog: https://bookofflorence.wordpress.com/
Sonntag, 15. Mai 2016
Die Wohnungssuche in der neuen Stadt wird wohl das schwierigste werden. Der einen sind unsere Standards zu hoch, die andere ist sich noch nicht einmal sicher, ob sie umziehen will, die Preise sind hoch, die Raumaufteilungen häufig ungünstig...
Aber es macht Spaß sich ein neues Zuhause zu suchen und sich vorzustellen, wie es wäre dort zu leben.
Ich freue mich darauf.

Jenna



Dienstag, 10. Mai 2016
Wie oft mich die Schule schon gebrochen hat. Ich kann es nicht mehr an meinen Händen abzählen.
Aber heute, heute fühlt es sich besonders schlimm an.
Es schnürt mir den Hals zu, sticht durch meinen Kopf, die Tränen kommen, ich kann sie nicht aufahlten. Durch den Schleier sehe ich mich alleine an meinem Doppeltisch sitzen, die Mathematikprüfungsaufgaben vor mir. Ich versuche es immer wieder, aber die Lösungen wollen mir nicht erscheinen.
Ich beruhige mich wieder, schließlich bin ich jetzt zu Hause. So nahe war ich dem Ende noch nie und auf einmal scheint es noch einmal in die Ferne zu rücken, als wäre es ein Spiel.
Ich kann nicht mehr.
Meine Freundinnen finden es schade, dass die Schulzeit endet und alle reden von den vielen schönen Erinnerungen. Aber ich kann mich nicht an sie erinnern. Ich finde sie nicht in meinem Gedächnis, irgendwo müssen sie mir abhanden gekommen sein. Die schönen Tage, hatte ich mit meinen Freundinnen aus der Schule, aber nicht in der Schule, nicht wegen der Schule.
Es macht mich so krank. Wenn ich dürfte würde das hässliche Gebäude, was man Schule nennt, abbrennen. Ich fürchte das Feuer, aber dieses wäre mir willkommen.
Morgen muss ich mich wieder fünf Stunden lang dorthin begeben und die letzte Englischprüfung schreiben, als wäre es nicht endlich genug.



Montag, 25. April 2016
Man fragt sich immer wo die ganzen BlauwählerInnen in Österreich versteckt sind. Aber die sitzen neben einem in der Schule. Sind sogar manchmal Freunde. Und dann wollen sie mir erklären, dass die FPÖ doch nicht so schlimm sei und eigentlich sogar sympathisch.
Die Österreichischen Wahlen zum Bundespräsidenten, haben mich wirklich schockiert. Es ist traurig, dass dieses Ergebnis sogar irgendwo voraussehbar war und es ist noch trauriger, dass wir ein Volk sind, basierend auf solchen ideologischen Grundsätzen. Es ist traurig zu sehen, wie Freundinnen und Bekannte, die einem nahe stehen, so naiv sein können und aus Sympathie ihre Stimme, einer ausländerfeindlichen Partei schenken. Das Thema ist so vielschichtig und komplex, dass man sich leicht in einen Sturdel redet, aber die positiven Seiten, vor allem auf lange Zeit betrachtet, haben sich mir bei der FPÖ noch nicht eröffnet.
Ich müsste mich schämen einen Bundespräsidenten zu haben, dessen Burschenschaft sich auf das deutsche Vaterland beruft.

J.J.