Titel von Elisabeth Escher. Another blog: https://bookofflorence.wordpress.com/
Mittwoch, 15. Januar 2014
Wenn ich früher einen Vorspielabend mit dem Klavier hatte, war ich aufgeregt. Sogar sehr.
Doch sobald ich mich auf der Bühne befand, die schwarzen und weißen Tasten vor Augen und die ersten Akkorde gespielt hatte, konnte ich das Publikum ausblenden und einfach spielen.
Ich habe mich durchaus manchmal verspielt, aber es ging viel einfacher.
Viel einfacher, als heute.
Wenn ich heute vorspielen muss, ist es als würde man mir Elektroschocks durch meinen Körper jagen und wenn ich vor dem Klavier sitze, vergesse ich die einfachsten Stellen, finde die Zeile nicht mehr, zittere und nehme jedes Geräusch im Saal wahr.
Heute durfte ich am Tag der offenen Tür meiner Schule etwas spielen und ich habe wirklich versucht ruhig zu bleiben, zumal nicht sehr viele Leute zugehört haben.
Nachdem ich mich durch das Stück gequält hatte, war mein Puls unglaublich hoch und ich hatte Schüttelfrost.
Ich weiß nicht was mit mir los ist. Das vorspielen macht mir keine Freude mehr.
Ich versuche meine Angst, wovor auch immer, zu überwinden, doch es scheint nicht besser zu werden.

J.J.